Der gschichtliche Hintergrund

Allgemeines

Der Grundstein für das Joint Venture "Diamond Star Motors" wurde bereits im Jahr 1970 gelegt. Damals entschied sich die Chrysler Corporation Autos von Mitsubishi Motors aus Japan zu importieren und unter den Marken Plymouth und Dodge in den USA zu verkaufen. Mitte der 80er Jahre bekam Chrysler jedoch Absatz-Schwierigkeiten, da in den USA immer weniger Leute neue Autos kauften. Mitsubishi steckte zeitgleich in eigenen Schwierigkeiten. Man erkannte jedoch die Größe und das Potential des amerikanischen Marktes und stellte fest, dass man noch mehr Autos in den USA verkaufen müsse, um den Gesamtprofit zu erhöhen. Um bestehende Abkommen für Import und Export zwischen den USA und Japan nicht zu verletzen, musste Mitsubishi jedoch eine Fabrik in den USA bauen. Beide Firmen (Chrysler und Mitsubishi) erkannten, dass sie voneinander profitieren konnten und taten sich 1985 zur "Diamond Star Motors Division" zusammen. Der Name "Diamond Star" setzt sich aus den Logos der beiden Marken (dem Diamanten von Mitsubishi und dem Pentastern von Chrysler) zusammen.
Der Geldetat beider Firmen war eng. So entschied man sich dafür, Technik und Design gemeinsam zu entwickeln. Die gemeinsame Fabrik in Bloomington-Normal (Illinois, USA) wurde im März 1988 fertiggestellt. Die Produktion begann bereits im September 1988. Weitere Produktionslinien kamen bis Mai 1989 hinzu, so dass das Werk bis zu 240.000 Fahrzeuge im Jahr produzieren konnte.

Der Prototyp des ersten gemeinsamen Fahrzeugs trug den internen Namen "X2S" und hatte einen 2.6l V6 in der obersten Ausstattung. Dieser Motor stammte aus dem Mitsubishi Starion / Dodge Conquest. Über die Möglichkeit eines Turbomotors wurde ebenfalls nachgedacht und so entschied man sich in der Topmotorisierung für den Zweiliter-Reihenvierzylindermotor (4G63) mit Abgasturbolader. Die von dem Joint Venture produzierten Autos waren der Eagle Talon, der Mitsubishi Eclipse und der Plymouth Laser (neben "DSM" auch "TEL" abgekürzt).
Wer genau für das Design zuständig war, kann nicht genau festgestellt werden. Fakt ist aber, dass das Grunddesign der Karosserie im West Coast Pacifica Design Studio von Chrysler entwickelt wurde. Die Schürzen und Details wurden dann im kalifornischen Designstudio von Mitsubishi fortgeführt und entwickelt.

Alle drei Modelle der ersten Generation (1G) unterschieden sich nur durch geringe optische Details. Sie wurden mit 4 unterschiedlichen Motorisierungen angeboten - den RS (1.8l SOHC), den GS (2.0l DOHC 16V) sowie dem 2.0l-DOHC-16V-Turbo mit Frontantrieb (GS-T) und Allradantrieb (GSX). Die Produktion begann im August 1989 und die drei Modelle gehörten damals zu den schnellsten Vierzylindern der Welt.
Die Autos verkauften sich besser als erwartet, Tuning-Firmen und Ersatzteil-Anbieter erkannten den neuen Markt, Konkurrenz und Nachfrage belebte das Geschäft, sinkende Preise machten die Autos immer beliebter. Des Weiteren hatte die amerikanische Import-Tuning-Szene nun ein Auto, was im eigenen Land gebaut wurde und deshalb preiswert in der Anschaffung war und trotzdem die Zuverlässigkeit und Qualität eines japanischen Automobils mitbrachte.
1991 verkaufte Chrysler seinen Anteil an der Fabrik an seinen Partner Mitsubishi, im Jahr darauf kam es zur ersten Modellpflege. Einige Details wurden verändert und die Aerodynamik wurde verbessert. So wichen die beliebten Klappscheinwerfer für Scheinwerfer herkömmlicher Art. Aufgrund des mangelnden Absatzes, wurde 1994 die Produktion des Plymouth Laser eingestellt und im darauf folgenden Jahr wurde die verbleibende Modell-Palette komplett neu überarbeitet.

Die zweite Generation (2G) präsentierte sich 1995 u. a. in einem neuen Outfit, wobei sich der Talon und der Eclipse wieder sehr stark ähnelten. Am 1. Juli 1995 wurde "Diamond Star Motors" offiziell in "Mitsubishi Motors Manufacturing of America" (MMMA) umbenannt. 1996 war dann nur der Eclipse in den USA als Spyder (Cabriolet) mit zwei verschiedenen Motorisierungen erhältlich (als 2.4l Sauger und 2.0l Turbo). Der erste Spyder war gleichzeitig das einmillionste Fahrzeug des Joint Ventures.
1997 wurden der Eclipse und der Talon noch einmal überarbeitet. Auffälliger als die Änderungen am Motor waren allerdings die neuen Stossfänger und Scheinwerfer und der neue Spoiler des GS-T/ GSX. Ein Jahr später wurde die Produktion des Eagle Talon eingestellt. Dies war vorprogrammiert und vielleicht auch gewollt, da es für dieses Auto keine offizielle Werbung gegeben hatte. 1999 wurde dann auch die Produktion des 2G Eclipse eingestellt.

Mitsubishi stellte 2000 in den USA die dritte Generation (3G) des Eclipse (auch als Spyder) vor. Er hat bis zu 205 PS, Reihenvierzylinder oder V6 Motor. Sogar ein sequenzielles Getriebe ist erhältlich. Er hat jedoch nichts mit seinen Vorgängern gemeinsam, und hat bis heute bei weitem nicht die Popularität erlangt hat, die seine Vorgänger auszeichnet. Im Jahr 2003 kam es zu einer Modellpflege. Markanteste Änderungen sind dan veränderten Front- und Heckschürzen erkennbar, sowie an einigen Details im Innenraum.

Im Januar 2002 wurde "Mitsubishi Motors Manufacturing of America" (MMMA) in "Mitsubishi Motors North America Manufacturing Division" (MMNA) umbenannt.

Das der 3G nicht genauso bei den Käufern ankam wie die vorhergehenden Generationen hatte Mitsubishi bemerkt und in seine Konzeptstudie zur vierten Eclipsegeneration viele Stilelemente aus den ersten beiden Generationen einfließen lassen. Der 4G ist in Nordamerika seit dem Modelljahr 2006 wieder als Coupé und ab Modelljahr 2007 auch als Spyder erhältlich. Auf dem Markt sind 2 Motoriesierungen: ein 3.8l V6 Mivec mit 260 PS und ein 2.4l Mivec mit 162 PS. Beide haben lediglich Frontantrieb. Ralliart präsentierte auf der SEMA 2005 eine Studie, die die Herzen der DSM-Fahrer wieder höher schlagen ließ: Allradantrieb, 6-Gang-Getriebe und ein 4G63 Turbo-Motor, der dank HKS-Teilen auf 400 PS getrimmt wurde. Eine Serienfertigung des 4G Ralliart wird es leider nicht geben.

DSM im engeren Sinn

Genaugenommen gibt es nur sehr sehr wenige wahre "Diamond Stars". Als Diamond Star Motors 1985 in Normal, Illinois gegründet wurde, war es ein 50/50 Joint Venture zwischen Mitsubishi Motors (Diamond) und Chrysler Corporation (Star). 1991 kaufte Mitsubishi Motors alle Chrysler-Anteile des Werkes und DSM gehörte nun zu 100% zu MMC Japan. Demzufolge ist jeder DSM, der seit 1991 gebaut wurde 100% Diamond und 0% Star. Höchstwahrscheinlich aufgrund von Mitsubishis Marketing Strategien und den guten Verkaufszahlen wurde der Name DSM weiter beibehalten. bis am 1. Juli 1995 "Diamond Star Motors" offiziell in "Mitsubishi Motor Manufacturing of America" (MMMA) umbenannt wurde.
Dies ändert trotzdem nichts an der Tatsache, dass weder der Dodge Stealth noch der Mitsubishi 3000GT (egal ob in Japan oder USA hergestellt) DSMs sind.
Der engste Verwandte der DSM-Drillinge ist der Mitsubishi Galant VR-4 (Modelljahr 1991-92), der jedoch ausschließlig von Mitsubishi entwickelt wurde.

DSMs in Europa

Von den 3 DSM-Modellen konnte man abgesehen von Einzelimporten nur den Mitsubishi Eclipse in Europa kaufen. Chrysler bot den Eagle Talon und den Plymouth Laser in Europa nicht an.
Von der ersten Modell-Reihe (1G) wurde nur der Mitsubishi Eclipse, leicht modifiziert, offiziell nach Europa exportiert. In Deutschland wurde nur die GS-Variante mit leicht erhöhter Kompression und 150 PS (4G63) angeboten. Ich Österreich kam zusätzlich zur Frontantriebsversion eine Allradversion des Mitsubishi Eclipse auf den Markt. Ein Turbo-Modell stand in Europa nicht zur Auswahl.
Anders als bei der zweiten Generation kam hier in Europa das spätere Facelift-Modell der ersten Modellreihe nicht in die Verkaufsräume der Händler. Um den Absatz in Deutschland voranzutreiben, entschied sich Mitsubishi Motors den Mitsubishi Eclipse nur in Deutschland als Targa-Version (CT) anzubieten. Dieser Umbau wurde von der Firma Göckel durchgeführt.
Die zweite Generation (2G) wurde wieder nur als GS-Variante angeboten, die Leistung sank gegenüber dem Vorgänger um 5 PS, 1997 aus steuertechnischen Gründen um weitere 4 PS. Erst 1999 kam es in Europa zur Modellpflege. Hier wurde die Frontschürze, die Scheinwerfer sowie Seitenschweller und Heckschürze verändert. Der Spyder sowie die Turbo-Modelle kamen offiziell nie nach Deutschland. Auch die dritte Generation wurde offiziell nie auf dem europäischen Markt verkauft.
2006 erscheint in Amerika die vierte Generation des Mitsubishi Eclipse. Ein 3.8l Sechszylinder treibt über die Vorderachse dieses Geschoss an. Auch der 4G schaffte es neben wenigen Grauimporten nie auf den europäischen Markt.

DSMs in Japan

Auch in Japan wurde nur der Mitsubishi Eclipse angeboten. Da es ihn nur linksgelenkt gab, verkaufte er sich nur schleppend. Neben dem GS-Modell wurde auch eine GSR-4-Version mit 2.0l Turbo und Allradantrieb angeboten. Um den Verkauf der ersten Generation auch in Japan voranzubringen, entschied sich Mitsubishi Japan eine Flügeltürversion des Eclipse auf den Markt zu bringen. 15 "Gullwing" Exemplare wurden gebaut und jeweils für $50.000 verkauft. Der Schauspieler und Mitsubishi-Sammler Jackie Chan soll angeblich auch solch einen Flügeltürer-Eclipse besitzen.
Die zweite und dritte Generation wurde sowohl als Coupé als auch als Spyder angeboten. Die vierte Generation schaffte es nicht mehr auf den japanischen Markt.

Allgemeine Ersatzteilversorgung

Im Bereich Ersatzteilbeschaffung hat man hierzulande bei allen Eclipse-Generationen mit allerhand Schwierigkeiten zu kämpfen. Große Probleme haben hierbei vor allem die Besitzer von importierten US-Modellen, da wichtige Teile (Turbolader, Allradgetriebe, elektrisches Gurtsystem, etc.) oft erst aus Japan oder den Vereingten Staaten importiert werden müssen. Enstprechend gestaltet sich dann auch der Preis der Ersatzteile.

Um nicht die teuren Ersatzteilpreise bei Mitsubishi für neue Teile zu bezahlen, empfiehlt sich der Rückgriff auf gebrauchte Ersatzteile. Mittlerweile werden die Einzelteiler zerlegter Fahrzeuge (aufgrund des Alters meist nur 1G) oft bei Ebay angeboten.

Ich sammel noch mehr Infos

D20, D30, D50
Dies sind die allgemeinen konzerninternen Bezeichnungen für die DSM- bzw. Eclipse-Generationen und ist somit mit den Bezeichnungen 1G, 2G, 3G, 4G vergleichbar. D20 steht für alle DSMs der ersten Generation (1990 - 1994). Gleiches gilt für D30 (1995 - 1999) und D50 (2000 - 2003). Diese Bezeichnung gibt keine Auskunft über den verbauten Motor oder die Antriebsart der jeweiligen Fahrzeuggeneration (wie beispielsweise D22A oder D32A).

D21A, D22A, D27A, D31A, D32A, D33A, D38A, D39A
Dies sind die konzerninternen Bezeichnungen für die DSM- bzw. Eclipse-Modelle.
D21A = 1G 1.8l SOHC (4G63) FWD;
D22A = 1G 2.0l DOHC 16V (4G63) FWD (sowohl mit Turbo- als auch mit Saugmotor);
D27A = 1G 2.0l DOHC 16V (4G63) AWD (sowohl mit Turbo- als auch mit Saugmotor),
D31A = 2G 2.0l DOHC (420A) FWD,
D32A = 2G 2.0l DOHC 16V (4G63) FWD (sowohl mit Turbo- als auch mit Saugmotor);
D33A = 2G 2.0l DOHC 16V Turbo (4G63) AWD;
D38A = 2G 2.0l DOHC 16V (4G63) Turbo FWD Spyder,
D39A = 2G 2.4l SOHC 16V (4G64) FWD Spyder.

Das es immer wieder falsche Angaben über das Baujahr beim D20 gibt, hier mal eine einfache Methode wie man das erkennt.

4MBMND22ANE000999, ist eine Typische Fahrgestellnummer für einen EU-D20.
(die meisten hier)

4MBMND22ANE000999 ist Baujahr 92.

4MBMND22APE000999 ist Baujahr 93.

4MBMND32ASE000999 ist Baujahr 95.

4MBMND32ATE000999 ist Baujahr 96.

4MBMND32AVE000999 ist Baujahr 97 .

4MBMND32AWE000999 ist Baujahr 98.

4MBMND32AXE000999 ist Baujahr 99.

Mir ist noch kein 90er, 91er oder 94er EU-D20 begegnet.
Die Fahrgestellnummer findet man im Brief, auf dem Typenschild im Motorraum, eingestanzt auf der Spritzwand und auf dem Amaturenbrett unten an der Scheibe, Fahrerseitig.

Hier noch mal alle Baujahre:

L-1990
M-1991
N-1992
P-1993
R-1994

S-1995
T-1996
V-1997
W-1998
X- 1999

PS: & für den US Markt beginnen mit 4A (Eclipse) 4E (Eagle) und 4P (Plymouth), EU & bginnen mit 4M...

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